Wandlungen

für zwei Flöten, Bassflöte und Zuspielung
(2015)

Wandlung I
für Bassflöte und Zuspielung

Wandlung II
für zwei Flöten

Wandlung III
für zwei Flöten und Zuspielung

Wandlungen

„Nihil existit, ex cujus natura aliquis effectus non sequatur. –
Es existiert nichts, aus dessen Natur nicht eine Wirkung folgte.“

Propositio VI pars I – Lehrsatz 36 des 1. Teils
Baruch de Spinoza: Ethica ordine geometrico demonstrata –
Ethik in geometrischer Ordnung

Die Komposition „Wandlungen“ ist Teil eines Werkzyklus mit dem Arbeitstitel [natura naturans – natura naturata].  Baruch de Spinoza schreibt in seiner „Ethik in geometrischer Ordnung“: „… dass wir unter »schaffende Natur« [natura naturans] das zu verstehen haben, was in sich ist und durch sich begriffen wird, oder solche Attribute der Substanz, welche ewiges und unendliches Wesen ausdrücken, d.h. Gott, sofern er als freie Ursache betrachtet wird. Unter »geschaffene Natur« [natura naturata] aber verstehe ich alles dasjenige, was aus der Notwendigkeit der Natur Gottes folgt, d.h. alle Daseinsformen der Attribute Gottes, sofern sie als Dinge betrachtet werden, welche in Gott sind und welche ohne Gott weder sein noch begriffen werden können.“

Wandlung I

„Unaquaeque res, quantum in se est, in suo esse perseverare conatur. –
Jedes Ding strebt, soweit es in sich ist, in seinem Sein zu verharren.“

Propositio VI. pars III – Lehrsatz 6 des 3. Teils
Baruch de Spinoza: Ethica Ordine Geometrico demonstrata –
Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt

Wandlung II

„Mens humana apta est ad plurima percipiendum et eo aptior, quo ejus corpus pluribus modis disponi potest. –
Der menschliche Geist ist befähigt, vieles zu erfassen, und um so befähigter, auf je mehrere Weisen sein Körper disponiert werden kann.“

      Propositio XIV pars II – Lehrsatz 14 des 2. Teils
Baruch de Spinoza: Ethica Ordine Geometrico demonstrata –
Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt

Wandlung III

„In mente nulla est absoluta sive libera voluntas; sed mens ad hoc vel illud volendum determinatur a causa, quae etiam ab alia determinata est, et haec iterum ab alia, et sic in infinitum. –
Es gibt im Geiste keinen absoluten oder freien Willen; sondern der Geist wird zu diesem oder jenem Wollen von einer Ursache bestimmt, welche auch wieder von einer andern bestimmt worden ist, und diese wieder von einer andern, und so ins unendliche.“

      Propositio XLVIII pars II – Lehrsatz 48 des 2. Teils
Baruch de Spinoza: Ethica Ordine Geometrico demonstrata –
Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt